Corona - müssen wir jetzt alle Angst haben?

Ein Beitrag über Vorräte, Hamsterkäufe, soziale Kontakte und meine Einstellung zu Corona.

Hallo ihr Lieben,

eine neue Krankheit geht um - Corona und nachdem alle Angst und Sorgen verbreiten, um nicht zu sagen Panik, finde ich, es ist an der Zeit sich zu Wort zu melden.

Zunächst mal, ja ich nehme Corona ernst, aber ich überdramatisiere es nicht. Ich gehöre zu keiner Risikogruppe und werde mich davon nicht einschränken lassen. Aber splitten wir das Thema mal ein wenig auf.

Gesundheitliche Risiken

Ich sehe hier die Probleme bei den Risikogruppen. Diese müssen sich besonders schützen und besondere Vorsichtsmaßnahmen wahrnehmen. Das müssen sie aber auch gegen die Grippe. 

Für mich persönlich reichen die gängigen Grippetipps als Vorsorge:

  • Krank gehe ich nicht zur Arbeit
  • Ich wasche regelmäßig meine Hände
  • Ich huste/nieße anderen nicht ins Gesicht

Da ich Homeoffice habe und das dauerhaft, ist Punkt 1 für mich immer gegeben. Wir haben sogar die Absprache in der Firma, sobald einer krank ist, setzt er sich nicht mal an den PC.

Das Gesundheitswesen und der Faktor Zeit

Momentan ist jedem klar, die Krankheit wird sich ausbreiten. Worauf die Behörden spielen, ist Zeit, denn

  • Wenn die Ausbreitung verzögert wird, werden weniger Menschen gleichzeitig krank. Das Gesundheitswesen kann diese Kapazität stämmen, alles verläuft relativ harmlos. Kommt die Ausbreitung zu schnell, passiert, was in Italien der Fall ist. Die Kapazitäten sind knapp und Patienten müssen priorisiert werden. Nicht jeder kann optimal behandelt werden.
  • Wenn wir mehr Zeit haben, haben wir Zeit zu forschen. Wir erfahren ist die Krankheit saisonal oder ganzjährig. Wir haben Zeit an Medikamenten und Impfstoffen zu forschen.
  • Wenn wir mehr Zeit haben, sind erste Menschen auskuriert, wenn andere erkranken. Was bereits bekannt ist, ist dass der Körper sich gegen Corona immunisieren kann. Damit ist er gegen erneute Erkrankung gewappnet. Wer einmal krank war, hat also ein geringeres Risiko und kann zur Pflege Neuerkrankter eingesetzt werden.

Aus diesem Grund werden die Maßnahmen ergriffen, die ergriffen werden. Die Absage von Veranstaltungen, Quarantäne und die Schließung von Einrichtungen wie Schulen. Es geht nicht darum die Ausbreitung aufzuhalten - das geht eh nicht - sondern zu verzögern und das ist auch vernünftig.

Soziale Kontakte

Damit sind wir auch schon beim für mich entscheidenden Punkt 2. Ich mache mich nicht verrückt. Ich lebe meinen Alltag weiter. Dazu gehören einkaufen, Fotogruppe, Abnehmgruppe und auch das ein oder andere Event. 

Großveranstaltungen würde ich tatsächlich meiden, aber die werden momentan eh alle abgesagt oder verschoben.

In den Gruppen haben wir über das Problem gesprochen und sehen aktuell keinen Grund diese komplett abzusagen. Wir bitten nur die Mitglieder sich selber kein Risiko auszusetzen, wenn sie zur Risikogruppe gehören, und andere nicht dem Risiko auszusetzen, wenn sie kränkeln.

Auch familiär ist das die Maßgabe. Ich würde deshalb den Großeltern nicht die Enkel vorenthalten oder so. Risiko und Nutzen sind eine Abwägung, die man treffen muss und manchmal ist der soziale Nutzen wichtiger als das Risiko. Man kann sich natürlich umschauen, gibt es Alternativen? Können die Großeltern zum Beispiel Video chatten? Und da Großeltern meistens zur Risiko-Gruppe gehören, sollte man sich die Frage stellen, wie oft besuche ich sie und vorher genau auf die Gesundheit aller achten.

Risiko-Personen

Personen, die in die Risiko-Gruppen fallen, sollten genau überlegen, was sie machen und was nicht. Also Risiko-Person muss man die Situation anders bewerten und an seine eigene Gesundheit zuerst denken. 

Man sollte dann wirklich keine Risiken eingehen und für den Ernstfall ganz anders gewappnet sein als ein Nicht-Risiko-Patient. Denn für einen Risiko-Patient kann Corona, wie auch die Grippe, tödlich sein. Bei den Nicht-Risiko-Personen hingegen ist Corona oft nicht schlimmer als eine Erkältung.

Was meine ich mit vorbereitet sein? Man sollte wissen, wo man sich bei Symptomen hinwendet. Man sollte seine Versorgung abklären. Man sollte mit allen Personen, die man trifft besprechen, was Sache ist. Deutlich machen, dass man Risiko-Patient ist und den anderen entsprechend bitten, nur zu kommen, wenn er sich sicher ist, momentan absolut gesund zu sein.

Man sollte auch Einkäufe planen und vielleicht nicht täglich sonder wöchentlich erledigen, um das Risiko zu verringern. 

Auch hier gilt aber Risiko und Nutzen abwägen und das Risiko nicht unterschätzen, wenn es tatsächlich da ist. Sprich, um auf das Beispiel von oben einzugehen, wenn Großeltern und Enkel sich absolut sicher sind, dass sie gesund sind und keinen Corona-Kontakt hatten, dann steht dem Treffen auch nichts im Wege. Sollte das nicht sicher sein, sollte man es vielleicht sein lassen.

Einkauf und Hamsterkäufe

Momentan geht eine Welle von Hamsterkäufen durch Deutschland. Vor allem Klopapier und Nudeln sind stellvertretend dafür.

Ich unterscheide hier vernünftige Vorratshaltung und panikgesteuerte Hamsterkäufe. Hamsterkäufe sind absolut sinnlos und bringen niemanden weiter. Eine sinnvolle Vorratshaltung sollte IMMER gemacht werden, unabhängig von Corona.

Laut Katastrophenschutz sind folgende Sachen empfohlen: https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/Checkliste/Checkliste.html

Eine vernünftige Vorratshaltung sollte also ganzjährlich gehandhabt und regelmäßig aufgefüllt werden. Man sagt normalerweise sollten 2 Wochen ohne Einkauf möglich sein.

Hier ein paar Tipps:

  • Alles was trocken ist kann super gelagert werden, das beihaltet Mehl, Brotbackmischungen, Nudeln, Reis, ..., Trockenobst und Gemüse sowie 90% der Gewürze und Backzutaten. Je mehr Basic die Sachen sind, umso vielseitiger kann man sie verwenden.
  • Mindesthaltbarkeit ist Mindesthaltbarkeit. Trotzdem sollte man die Haltbarkeit von Zeit zu Zeit überprüfen.
  • Viele Sachen kann man selber haltbar machen, indem man sie einkocht, zum Beispiel Fleisch, Gemüse oder Obst. Zusätzlich sollte man immer ein paar Konserven vorrätig haben. Achtet dabei drauf, dass den Konserven wenig Zusätze beigesetzt sind.
  • Im Froster kann man zusätzlich Fisch, Fleisch, Käse und Gemüse einlagern. Allerdings wird das bei Stromausfall problematisch.
  • Getränke brauchen Platz, aber Teebeutel kaum. Mit Teebeuteln kann man Wasser geschmacklich aufwerten. Wasser abkochen ist eigentlich immer möglich.
  • Manche Milchprodukte müssen nicht gekühlt werden und halten trotzdem bis zu einem Jahr.
  • Überlegt euch auch, was sind eure ernährungstechnischen Luxusprodukte, auf die ihr nicht verzichten wollt.
  • Lagert euch nur so viel ein, wie ihr auch in maximal 4 Wochen verbraucht. Alles andere macht kaum Sinn, außer es gibt andere Gründe dafür. Füllt die Vorräte immer auf, wenn ihr was entnehmt. Plant es einfach in euren Einkauf mit ein. Dann braucht ihr im Zweifel nicht plötzlich Massen kaufen und vor Engpässen Angst haben.

Mit diesen Tipps kann man sich eine 2-wöchige Versorgung aufbauen ohne auf viel verzichten zu müssen. Schließlich kann man jeder Zeit mal ausfallen, weil man sich was bricht, eine Krankheit auskuriert oder was auch immer los ist.

Vergesst auch nicht die soziale Vorratshaltung. Man sollte immer 2-3 Personen parat haben, die im Notfall mal mit zupacken. Sei es Personen versorgen, die sonst man selber versorgt, sei es mal eine Tüte Einkäufe oder Medikamente vorbei bringen oder sei es ein anderer Freundschaftsdienst.

Ich bin übrigens mit Vorratshaltung aufgewachsen und mache diese auch. Ich könnte jetzt problemlos 2 Wochen Quarantäne bekommen und noch jeden Tag normal kochen mit Fleisch und Fisch. 

Mein Fazit

Corona ist eine neue Krankheit. Momentan wird darum ein Hype gemacht wie um Vogel- oder Schweinegrippe. Sobald der erste Hype vorbei ist, werden die wenigsten langfristig was geändert haben oder auch nur noch daran denken.

Wir sollten aber langfristige Konsequenzen ziehen, damit das nächste Mal keine Panik ausbrechen muss.

Beste Grüße,

Eure Kilopurzel